Resümee der Jagdsaison 2023-24 - Sauerländer Stöberhunde

Resümee der Jagdsaison 2023/24

Die erste Jagd der Saison – natürlich im Regen mit dem dazugehörigen Klassiker…

02
Jan
2024

Die Mannschaft fertig angezogen – Klappen auf und ab geht die Post in die erste dicke Brombeerdickung. Eine Rotte mit ca. 8 Sauen wird von dem Rudel aufgetan, gesprengt und ein einzelnes Stück gestellt. Natürlich im dicksten Brombeergestrüpp!

Saufeder war keine Option – Sau, Hund, Brombeeren und das nicht eindeutig zu unterscheiden. Also mit dem Messer abfangen. Nach einigen Turbulenzen war die Sau verendet und entpuppte sich als starker Überläuferkeiler mit einer verheilten Vorderlaufverletzung. Bei dem ganzen Gerangel in den Brombeeren hat es unseren DD-Rüden Manu am Vorderlauf erwischt. Also postwendend zum Anhänger zurück, die stark blutende Wunde mit einem Druckverband notfallmäßig versorgt und ab zum Tierarzt durch den zuständigen sehr zuvorkommenden Förster, der seinen Stand wie selbstverständlich zum Wohle des Hundes sofort verlassen hat.

Leider entsprach diese Behandlung nicht der Qualität, die wir von unserer Haustierärztin gewohnt sind. Die Wunde ging nach fünf Tagen „hoch“. Eine erneute OP stand an, bei der sich herausstellte, dass die Sehne durchtrennt war und dies bei der ersten Behandlung nicht berücksichtigt wurde. Dadurch fiel unser Manu fast die ganze Saison aus.

Unser kleines Teufelchen Zack hatte diese Saison seine Feuerprobe. Trotz vieler Meinungen, dass ein Junghund in der ersten Saison keine Weste braucht, zeigte sich, dass unsere Einschätzung und Ausstattung mit einer Weste die richtige Entscheidung war und ist. Schon beim Abfangen des ersten kranken Stückes bei dieser Jagd war er mit an vorderster Front, wie man auf dem Foto sieht.

Die Entscheidung, einen kleinen Flitzer mit im Rudel aufzunehmen, zeigte sich als richtig. Er unterstützt die großen Hunde im starken Bewuchs der aufkommenden Brombeerdickungen und ist durch seine Größe hier klar im Vorteil. An dieser Stelle vielen Dank an unsere Züchterin Anna Pothmann für diesen tollen Hund! Wir freuen uns schon auf den Zuwachs eines weiteren Flitzers für die Jagd-Saison 2024/25.

Die zweite Saison hatten unsere DD-Rüden aus eigener Zucht 2022 des Wutzjager-Zwingers, die im Frühjahr und Herbst 2023 erfolgreich ihre Verbandprüfungen bestanden. Alle haben eine wahnsinnige Entwicklung gezeigt und das Rudel verletzungsfrei tatkräftig während der Saison unterstützt.

Selbstverständlich wollen wir die Mutter Kara und unsere Terrier-Hündin Elly nicht vergessen zu erwähnen, die immer zuverlässig jagen und trotz ihrer Wildschärfe kaum verletzt sind.

Unser schon in Rente geglaubte Oldie - Bracken-Rüde Theo - lieferte Laufstrecken ab, die einem jungen Hund gleichkamen. Auch ist sein Finderwille - trotz seiner zehn Jahre - ungebrochen. Wir hoffen, dass er in der kommenden Saison 2024/25 für uns noch einsetzbar sein wird.

Der Neuankömmling im Rudel, unser Laika Malek, hat sich gut eingefügt und seinen Platz im Rudel gefunden. Er gehört zu den Findern in mittlerer Distanz, ist kein Draufgänger, stellt und verbellt aber zuverlässig.

Somit haben wir am Ende dieser Jagdsaison ein super eingespieltes Team an unserer Seite gehabt. Mit jedem Einsatz ist der Bezug auf die Zusammenarbeit Rudel und Führer gewachsen und hat richtig Spaß gemacht. Auch hat uns die ein oder andere Situation während der Jagdeinsätze ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.

Ebenso erweist sich meine Entscheidung immer wieder als richtig, das Rudel vor Jahren zu verkleinern und mit weniger, aber dafür effektiv durchgearbeiteten Hunden mit besserem Führerbezug zu jagen. Weniger Hunde bedeutet nicht zwingend weniger Strecke.

Die Zeiten wie vor 20 Jahren Klappe auf, so viele Hunde raus wie möglich sind lange vorbei. Auch wenn dieses einige noch nicht erkannt haben. Heute stehen Tierschutz und Waidgerechtes Jagen im Focus der Öffentlichkeit und wir müssen diesem gerecht werden.